„Native Advertising fügt sich optisch nativ in einer Website ein, sodass sie den Lesefluss des Lesers nicht stört.“ Dieser Definition würde die meisten Experten, Werbetreibenden und Publisher, die sich in letzter Zeit mit dem Thema Native Advertising auseinandergesetzt haben, zustimmen.
„Native Advertising muss dem Leser einen Mehrwert bieten.“ Diese Aussage findet dann schon nicht mehr von jedem Zuspruch. Dieser gebotene Mehrwert ist jedoch einer der Hauptgründe für den Erfolg von Native Advertising Kampagnen.
Eine reine nativ optische Einbettung in die Seite genügt nicht, um langfristig das Vertrauen und den Zuspruch der Leserschaft zu behalten, denn Native Anzeigen sind keine reinen Werbeanzeigen, die dem Leser direkt im ersten Absatz ihre Markenbotschaft entgegenwerfen und reine Werbeaussagen präsentieren.
Idealerweise sollten Native Ads informieren, unterhalten und das Fundament für eine langfristige Kundenbindung schaffen. Häufig haben diese Artikel nicht einmal direkt etwas mit einem bestimmtem Produkt der werbenden Firma zu tun, sondern informieren den Leser über eine mit der Marke verbundenen Thematik, für die dieser sich derzeit informiert und die es dann dem Werbenden ermöglicht einen Zugang zum Leser zu finden.
Im Englischsprachigen Raum wird daher schon zum Teil zwischen Advertorial und Editorial in Bezug auf Native Ads unterschieden. Also zwischen einer rein werbenden und rein informierenden Anzeige, die sich optisch einer Seite angepasst hat.
Laut Definition ist diese Diskussion allerdings ohne Grundlage, denn Native Advertising muss IMMER einen Mehrwert für den Leser bieten. Geschieht dies nicht, wird es langfristig auch keinen Erfolg haben können. Es wäre eine Fehler, die Intelligenz der Leserschaft zu unterschätzen. Es würde nicht lange dauern, bis der Leser die Werbung nur noch als Solche, und weniger als informierendes Medium betrachtet, und dann einen Klick auf sie verweigert. Native Ads würden einfach überlesen werden, trotz ihrer guten optischen Einbettung. Dies erleben wir schon seit vielen Jahren bei Text- Bild Anzeigen, bei denen sich eine gewisse „Banner-Blindheit“ eingestellt hat. Der Leser konzentriert sich nur noch auf die Mitte des Bildschirms und nimmt Aktivitäten an den Bildschirmrändern kaum noch wahr. Ein Klick auf diese, findet in der Regel dann auch nur noch zufällig statt.
Zu glauben, durch die Optische Einbettung wäre Native Advertising vor dieser Gefahr geschützt, ist naiv. Der Schlüssel, um diese Entwicklung zu verhindern, liegt im Mehrwert, die Native Ads einem Leser bieten können.
Die Generierung eines Mehrwerts durch qualitativ hochwertigen Content sollte also für Werbetreibende im Bereich Native Ads ein Hauptanliegen bleiben. Auch wenn es vermeintlich einfacher ist, platte Werbeartikel zu schreiben, ist dies für die Zukunft dieser Werbeform essentiell. Das Ziel der Native Ads ist es, eine langfristige Kundenbindung zu schaffen und das Vertrauen des Kunden gegenüber einer Marke zu gewinnen. Der Inhalt sollte sich mit Themen auseinandersetzen, die der Kunde mit einer Marke verbindet, und bei denen einer Marke eine gewisse Autorität zugesprochen wird.
Und genau dafür ist diese Werbeform auch ideal. Für aktuelle Rabattmeldungen oder simple Werbebotschaften sind andere Formen besser geeignet.
Es ist natürlich kostspielig und zeitintensiv hochwertigen Content zu erzeugen. Es sollte jedoch jedem bewusst sein, dass Native Ads eine Investition sind, die sich langfristig auszahlen werden. Allerdings nur, wenn der Konsument nicht als reines „Klickvieh“ betrachtet wird und dieser als intelligenter Nutzer ernst genommen wird. Nur so kann eine „Native-Ad-Blindheit“ verhindert werden.
Wir müssen aufpassen, die Chance, die uns mit Native Ads gegeben wurde nicht zu verspielen.